Der Paso Fino

In den letzten Jahren hat neben dem Trend zur Barockreiterei und klassischen Dressur vor allem auch das Reiten auf Gangpferden unterschiedlichster Rassen einen deutlichen Aufschwung erfahren. Pferde aus aller Herren Länder mit verschiedenen Spezialgangarten fanden ihren Weg nach Deutschland und wurden hierzulande bekannt. Eine dieser Gangpferderassen ist der Paso Fino. „Paso Fino“ bedeutet wörtlich übersetzt „feiner Gang“ und als solche sind diese Pferde auch bekannt geworden: „los caballos con el paso fino“ – die Pferde mit dem feinen Gang.

Mit seiner Gangveranlagung und seinem noblen Charakter eroberte der Paso Fino Europa im Sturm. Seit Anfang der neunziger Jahre ist das Interesse an den heißblütigen Südamerikanern enorm gewachsen. Der Pferdebestand hat sich durch eigene Nachzucht und Importe, vorzugsweise aus den USA, vervielfacht. Inzwischen gibt es in Europa über 1.000 registrierte Paso Finos, Tendenz steigend.

Auf den nächsten Seiten möchten wir Ihnen einiges Wissenswerte rund um diese faszinierende Gangpferderasse vermitteln. Am überzeugendsten ist es jedoch immer, sich die Paso Finos in Natura anzuschauen und vor allem auch unterm Sattel auszuprobieren. Das einzigartige Reitgefühl und das besondere Wesen dieser Pferde lässt sich nur schwer in Worte fassen.

Obwohl der Paso Fino in Lateinamerika seit den Tagen der Konquistadoren gezüchtet wird, war diese Rasse in den USA bis in die 40er Jahre des letzten Jahrhunderts gänzlich unbekannt.

Entstanden aus den drei europäischen Rassen – Andalusier, Berber und der nicht mehr existierenden Spanischen Genet – wurden die Vorfahren des heutigen Paso Fino in der Neuen Welt zunächst als Zuchtgrundlage für die Pferdewechselstationen der spanischen Konquistadoren eingesetzt. Sie trugen ihre Reiter tagelang über Gebirge, Ebenen, dichten Dschungel und ermöglichten somit den Spaniern die Eroberung Südamerikas.

Der Paso Fino war durch seine Ausdauer und Robustheit, seine Menschenbezogenheit und vor allem den bequemen Gang ideal für die Bedürfnisse der damaligen Zeit. Pferde waren als Transportmittel und Arbeitstiere unabdingbar. Auch auf den großen Plantagen wurden diese Qualitäten geschätzt, weil der Paso Fino über den notwendigen „Cow Sense“ verfügt, der diese Pferde für den Einsatz bei der Rinderarbeit so wertvoll machte.

Dazu kam, dass die stolzen Plantagenbesitzer mit dem Paso Fino zudem ein Pferd besaßen, das neben seinen anderen Vorzügen auch besonders edel und schön aussah und somit seinen Reiter ins rechte Licht setzte.

Obwohl der Paso Fino in der Regel neben dem Tölt auch Schritt, Trab und Galopp zeigt, bewegen sich die meisten dieser Pferde in der ihnen angeborenen Gangart. Dabei ist die Fußfolge identisch mit dem Schritt. Man achtet beim Paso Fino besonders auf eine ruhige Kruppe. Oberstes Kriterium ist immer die Weichheit des Ganges und nicht eine extreme und überzogene Aktion in Vor- oder Hinterhand. Der typische Tölt des Paso Fino wird in drei unterschiedlichen Tempi und Versammlungsgraden geritten:

  • Classic Fino: Pferde mit der Fähigkeit, den Classic Fino auszuführen, sind besonders in Südamerika und den USA beliebt und die absoluten Show Stars. Mit ihrem überschäumenden Temperament und den ultrakurzen Bewegungen reißen sie auf Shows und Darbietungen die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hin. Wenn sie im Viertaktstakkato über den „Fino Strip“ (eine Art Holzsteg zur Klangverstärkung) steppen, hält es keinen der Zuschauer auf seinem Sitzplatz. Classic Fino kann man durch Training nicht erzwingen, das Pferd muss die Veranlagung dafür bereits von Geburt an mitbringen.
  • Paso Corto: Vergleichbar in der Geschwindigkeit mit dem Arbeitstrab ist der Paso Corto das bevorzugte Tempo im Gelände und für die gymnastizierende Arbeit in der Bahn. Der Raumgriff ist mittel bei ruhiger, gleichmäßiger Vorwärtsbewegung. Dabei soll das Pferd weder eine übertrieben Aktion noch ein zu hohes Tempo zeigen. Ein gut konditioniertes Pferd kann stundenlang im Paso Corto gehen, ohne dabei sichtlich zu ermüden.
  • Paso Largo: Das schnellste der drei Tölttempi ist der Paso Largo. Der Raumgriff und die Schrittlänge bei unterschiedlicher Versammlung sollen im Vergleich zum Paso Corto einen deutlich erkennbaren Unterschied aufweisen und wesentlich größer sein. Das Tempo variiert dabei von Pferd zu Pferd, da Taktreinheit, Rhythmus und Balance des Tölt nie zu Gunsten der Geschwindigkeit verloren gehen sollten. Talentierte Pferde können im Paso Largo durchaus Galoppgeschwindigkeit erreichen.
     

Der Paso Fino hat ein Stockmass zwischen ca. 140 und 155 cm. Das spanische Erbe des Paso Fino wird deutlich durch seine stolze Ausstrahlung, Anmut und Eleganz. Der ideale Paso Fino ist zugleich edel, sanft, impulsiv und strahlt eine unwahrscheinliche Präsenz aus – eine Kombination von Energie und Temperament, das mit dem spanischen Wort „Brio“ bezeichnet wird.

Brio ist dem Pferd angeboren und lässt sich nicht anerziehen. Dieses viel gepriesene Brio ist eines der hervorstechendsten Merkmale aller Pasopferde, es wird in hohem Maße bei der Zucht berücksichtigt und macht diese Pferde im Gegensatz zu den meisten anderen Rassen einzigartig. Zudem ist der Paso Fino sehr menschenbezogen und stets bemüht seinen Besitzern und Reitern zu gefallen. Trotz seines großen Arbeitseifers und seines heißblütigen Temperaments ist er in der Regel problemlos im Umgang.

Er hat idealerweise einen korrekten Körperbau mit eher feinem, trockenem Fundament, kleinen harten Hufen und stabilen, kurzen Fesseln. Der sehr harmonische Körperbau sowie die enorm hohe Knochendichte machen ihn zu einem äußerst belastbaren Pferd.

Der Paso Fino wird in drei verschiedene Typen unterteilt, die jedoch nicht als Qualitätsmerkmal anzusehen sind, sondern lediglich die jeweilige Veranlagung des Pferdes und die damit zum Teil verbundenen unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten beschreiben.

Pleasure

Der Paso Fino im Pleasure–Typ eignet sich wohl am besten für den Freizeit- und Wanderreiter. Diese Pferde zeigen lockeren, taktklaren Tölt am lockeren Zügel in entspannter, mäßig versammelter Manier. Der Raumgriff ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich, jedoch sollten alle Pferde fähig sein, den Tölt problemlos vom Paso Corto (Arbeitstempo) zum Paso Largo (verstärktes Tempo) zu steigern. Durch ihre Rittigkeit und ihr angenehmes, ausgeglichenes Temperament sind Pleasure-Pferde sowohl unter dem Reiter als auch beim täglichen Umgang unkomplizierte und angenehme Partner.

Performance

Paso Finos im Performance-Typ zeigen ebenfalls Paso Corto und Paso Largo; im Unterschied zum Pleasure-Pferd wird hier aber mehr Wert auf Versammlung, Präsenz, Aufrichtung und Temperament gelegt. Performance-Pferde verfügen über viel Ausstrahlung und Vorwärtsdrang und haben zuweilen auch ein etwas überschäumendes Temperament. Diese Pferde sind bestens geeignet für bereits fortgeschrittene Reiter mit entsprechender (Gangpferde)erfahrung, die sensible, temperamentvolle Pferde mit viel Gehwillen schätzen.

Classic Fino

Paso Finos im Classic-Fino-Typ sollen ein Höchstmaß an Aufrichtung, Versammlung und Temperament zeigen. Auf den Turnieren in den USA, Kolumbien oder Puerto Rico werden diese Pferde ausschließlich im „Classic Fino“ vorgestellt, einem rhythmischer 4-Takt Tölt mit rasant schneller Fußfolge (Quickness genannt) bei minimalstem Raumgriff und höchster Versammlung.

Classic Fino Pferde sind in den USA und Südamerika als Showpferde sehr beliebt. Die Zuschauer hält es kaum noch auf den Sitzen, wenn die Pferde im Ring engste Wendungen vollführen und im Stakkato über den Fino Strip (ein langer Holzsteg zur akustischen Taktwahrnehmung) steppen. Der schnelle Rhythmus, der ein wenig an das Geklapper von Kastagnetten erinnert, und die Schönheit der Pferde üben eine Faszination aus, die sich nur schwer in Worten wiedergeben lässt.

Da nur ein geringer Prozentsatz eines Fohlenjahrgangs alle natürlichen Voraussetzungen erfüllt, um später in Classic-Fino Klassen erfolgreich bestehen zu können, sind diese Pferde auch entsprechend teuer.

Seine Rittigkeit und Trittsicherheit, der bequeme Gang und nicht zuletzt der umgängliche und menschenbezogene Charakter machen den Paso Fino zu einem idealen Freizeit- und Wanderreitpferd. 

Dank seiner Leichtrittigkeit und hohen Versammlungsfähigkeit ist der Paso Fino auch bestens geeignet, Elemente der klassischen Dressur zu lernen. Vor einer leichten Kutsche oder auch unter dem Damensattel macht er ebenfalls eine elegante Figur. Seine weichen Gänge machen den Paso Fino auch zu einem idealen Pferd für Reiter mit Rückenproblemen. Viele Paso Finos werden aufgrund ihres sanften Wesens auch für therapeutisches Reiten eingesetzt.

Und natürlich ist er das ideale Pferd, um bei Gangpferdeturnieren zu glänzen. Ob im Classic Fino oder im rasanten Paso Largo, ein Paso Fino ist immer ein Erlebnis für den Reiter und den Zuschauer gleichermaßen. In allen Prüfungen liegt der Richtschwerpunkt immer auf dem taktreinen und gleichmäßigen Tölt – dem Markenzeichen des Paso Fino.

Grundsätzlich kann der Paso Fino in den unterschiedlichsten Reitweisen geritten und ausgebildet werden. Jedoch sollte immer auf die Leichtrittigkeit und die Klarheit und Reinheit der Gänge Wert gelegt werden. Die traditionelle Reitweise des Paso Fino kann am ehesten mit der Westernreitweise verglichen werden, da auch die typische Paso Fino Reitweise auf lediglich leichtem Zügelkontakt und minimalen Hilfen basiert. Gewichtshilfen werden ebenfalls gezielt eingesetzt.

Bei der Ausbildung und im Training wird viel Wert darauf gelegt, dass das Pferd von Anfang an seine Balance findet und gut gymnastiziert und konditioniert wird. Jungpferde werden in der Regel drei- oder vierjährig zunächst im Bosal angeritten. Ein Gebiss wird erst dann verwendet, wenn das Pferd im Bosal fein auf alle Hilfen des Reiters reagiert. In der Regel wird beim Paso Fino sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Pferde natürlich und taktklar ohne jegliche Form von Manipulation (wie z.B. unterschiedliche Beschläge, Hilfszügel, Gewichte etc.) tölten.

Trochador

Im Wörterbuch findet man unter “Trocha” unter anderem folgende Erklärung: “Ein Pfad durch die Wildnis…” Anhand dieser Definition könnte man “Trocha” als die Gangart bezeichnen, die viele unserer Pferde in unwegsamen Gelände gehen. Sie ermöglicht es den Pferden kräfteschonend von einem Ort zum anderen zu gelangen.

Trocha ist eine traditionelle Gangart, die hierzulande als Trabtölt bezeichnet wird; ein Pferd im Trocha hört sich an wie “tras…tras…tras…tras…” und ist für das Ohr gut wahrnehmbar.

Es ist nicht bekannt, wann der Trocha genau entstanden ist. Aber es ist erwiesen, dass viele der spanischen Konquistadoren Trocha und/oder Tölt gehende Pferde bei der Kolonisation der rauhen Gegenden in Antioquia, Caldas, Santander und Cundinamarca in Kolumbien einsetzen.

Wenn wir über den Trocha sprechen, sollten wir uns immer an vergangene Zeiten erinnern, in denen das Pferd gleichzeitig Transport- und Fortbewegungsmittel bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben war. Die Trochadores gingen den äußerst komfortablen Trocha, der auf langen Ritten im Wechsel mit dem Tölt geritten wurde, um dem Reiter durch die verschiedenen Gangarten ein wenig Erholung im Sattel zu gönnen. Heute gilt der Trocha als “spezielle Gangart”. Trocha-Pferde werden gerne auf Turnieren und Schauveranstaltungen besonders in Kolumbien gezeigt, um dem Publikum die Bandbreite und Vielseitigkeit der kolumbianischen Pferde zu demonstrieren.

Der Trocha hat eine ganze Reihe von berühmten Literaten wie z.B. Thomas Rueda Vargas oder Jose Manuel Marroquin inspiriert, in der Freude an dieser Gangart und ihrer Leichtigkeit und Eleganz zu schwelgen. Der berühmte Kritiker, Dichter und Kolumnist, Jose Maria Vergara y Vergara, war der Verfasser eines Schreibens an seinen Hengst, elegant und auf den Punkt gebracht, schrieb er: “Wenn Du einen weichen Trocha hast, dann bist Du ein gutes Pferd für die Reise; wenn Du willig im Trocha gehst, weich im Maul, trittsicher und wunderschön bist, dann kann ich für Dich nicht mehr tun, als das, was ich mit meinem Herzen getan habe: Ich habe es meiner Frau geschenkt.”

Drehen wir nochmals die Zeit zurück und werfen einen Blick auf die ländlichen Schauen, die die Vorgänger der großen Veranstaltungen in den Städten waren. Diese ländlichen Inszenierungen waren populär und stets gut besucht; alle Bauern der Gegend kamen dort zusammen, um Vieh, Pferde oder Mulis, ohne die die tägliche Arbeit nicht bewältigt werden konnte, zu kaufen oder zu verkaufen. Auf diesen Schauen und Ausstellungen gab es keine Ställe oder Reitplätze. Alles spielte sich auf dem zentralen Marktplatz ab und jeder kam dorthin. Die Richter wurden vom Bürgermeister des Ortes und den Veranstaltern benannt. Als Richter fungierten namhafte Grundbesitzer aus der Gegend, die sich in der Pferdezucht auskannten. Die Richtkritierien waren eher subjektiv und basierten auf den Kenntnissen, der Erfahrung und den Vorstellungen darüber, wie ein gutes Pferd sein sollte. Es wurde jeweils der “beste Hengst” und die “beste Stute” gekürt, ganz gleich ob das Pferd Tölt oder Trocha ging.

In den großen Städten wurden die Schauveranstaltungen später dann in großem Stil organisiert, wie z.B. die Centennial Show of Bogota, auf der Pferde wie “El Rey”, im Besitz von Aureliano Marino, geritten von dem großartigen Elias Paez; und “Sarraceno” im Besitz von Eduardo Garnizo zu sehen waren. Auf anderen Veranstaltungen brillierten “Mahoma” im Besitz von Roberto Bermudez, “Marino” im Besitz von Jose Jaramillo aus Quindio, und “Cometa” im Besitz von Fidel Ochoa aus Antioquia. Alle drei Pferde waren sowohl im Tölt als auch im Trocha herausragend.

Dieser kleine Exkurs in die Geschichte sollte Ihnen zeigen, dass der „Trocha” schon immer eine bedeutende Rolle in der Entwicklung unserer Pferde gespielt hat. Es wurden keine großen Unterschiede zwischen den Gangarten Trocha und Tölt gemacht, da die Pferde als Arbeitspferde genutzt wurden oder zum Vergnügen der Grundbesitzer und anderer Leuten da waren, die das Privileg hatten ein Pferd mit Brio und weichen Gängen zu besitzen, ganz gleich, ob das Pferd nun ein Tölter oder ein Trochador war.

von Jaime Mejia Escobar, übersetzt aus dem Englischen von Sandra Hofstetter

Trote y Galope

Spricht man über den Paso Fino, so muss auch der Trochador und der Trote y Galope erwähnt werden, da alle 3 aufgrund ihrer Herkunft und der Zucht eng miteinander verwandt sind. In Kolumbien besitzen alle 3 den gleichen Stellenwert und werden ähnlich geritten und trainiert. Man verwendet die gleichen Sättel, Zamarros, Gebisse etc. und manchmal werden die Pferde sogar von denselben Reitern geritten. 90% der Turnierregeln sind ebenfalls identisch.

Viele Bewunderer des Trote y Galope glauben, dass sich die typischen Gänge dieser Pferde durch das schwierige Gelände einiger kolumbianischer Landstriche herauskristallisiert haben. Die Weichheit und das elegante Erscheinungsbild haben Maler und Bildhauer ebenso inspiriert wie Dichter und Musiker.

Herkunft

Es waren die spanischen Konquistadoren, die das Pferd im 16. Jhd. nach Amerika brachten (bzw. zurückbrachten), da Pferde bei der Eroberung und Kolonialisierung des südamerikanischen Kontinents unentbehrlich waren. Diese Pferde stammten aus Spanien und Nordafrika. Die spanischen Pferde waren Nachkommen einer Kreuzung aus Soraya, Arabern und Berbern. Unser ursprüngliches kolumbianische Pferd war also ein Kreuzung aus diesen Rassen. Während im Paso Fino der Berbereinfluß deutlich mehr zum tragen kommt, ist der Trote y Galope mehr vom Andalusier geprägt und der Trocha ist eine Mischung aus beidem.

Merkmale

Der Trote y Galope ist gewöhnlich etwas größer als der Paso Fino. Er verfügt über sehr elastische Gänge. Sein Hals ist stark ausgeprägt und muskulös. Die Pferde haben einen sehr athletischen Körperbau. Trote y Galope Pferde sind sehr intelligent, verfügen über viel Dynamik und Brio und sind trotzdem leichtrittig und menschenbezogen.

Brio

Brio und Dynamik formen eine Einheit. Brio bedeutet hierbei das Temperament, Dynamik die Kraft und Energie. Brio ist dem Pferd angeboren, während sich die Dynamik im Laufe des Lebens eines Pferdes entwickelt. Ein dünnes Pferd hat keine Energie und kann sein volles Brio und seine gesamte Dynamik nicht entfalten; ein unterernährtes Pferd mit viel Brio ermüdet schnell und bringt keine Leistung mehr.

Der Trote muss in Versammlung geritten werden, nicht ganz so versammelt wie eine Passage, aber auch nicht so schnell wie der Trocha. Dasselbe trifft auf den Galope zu, der entsprechend versammelt sein muss.

Dr. Raul Estrada beschreibt den typischen Hufschlag der einzelnen Gangarten wie folgt:

Trote: tas…tas…tas…tas…tas…tas…tas…tas…tas *

Galope: Ca…tor…ce…ca…tor…ce…ca…tor…ce…ca…tor…ce…ca…to

Trocha: tras…tras…tras…tras…tras…tras…tras…tras…tras..

Paso Fino: ta..ca…ta…ca…ta…ca…ta…ca…ta…ca…ta…ca…ta…ca…

(* Sollten Sie Trote und Trocha verwechseln, verwenden Sie für den Trote am besten: tac…tac…tac…tac…tac…tac…)

Sollten sich Ihnen jemals die Gelegenheit bieten, einen Trote y Galope oder einen Trochador zu reiten, nutzen Sie sie. Sie werden feststellen, dass sich die Pferde kaum im Handling unterscheiden, aber ein vollkommen anderes Reitgefühl vermitteln. Wenn sie einen Trote y Galope galoppieren, werden Sie verstehen, weshalb man ihn als den Sohn des Windes bezeichnet. Sie werden sehen, dass der Wind einfach Ihre Sorgen wegbläst und sie ein Gefühl der vollkommenen Freiheit verspüren.